Was sie immer schon über Cannabis wissen wollten“
Cannabis, ein Begriff, der in unserer Gesellschaft seit Jahren für heftige Kontroversen sorgt. Verschiedene Bezeichnungen aus der Welt dieser Hanfpflanze begegnen uns immer häufiger, nicht nur in Verbindung als Droge, sondern auch in Bereichen der Kosmetik, der Naturheilkunde, der Medizin und der Nahrungsmittelbranche. Die Ansichten und Diskussionsansätze sind vielfältig. Richtig oder falsch gibt es hier nicht. Für uns, Präventions- und Suchtberatungsfachkräfte der ASL (Arbeitsgemeinschaft für Suchtprävention und Lebensbewältigung), ist es um so schwieriger immer auf die negativen Auswirkungen des Konsums hinzuweisen. Sicher, Cannabis hat seine Berechtigung im gesamten medizinischen Bereich, sollte auch weiter beforscht werden, bleibt trotzdem immer noch eine Droge mit unterschätzten Auswirkungen. Schon die verallgemeinernde Bezeichnung „leichte Droge“ ist so banalisierend, dass es für uns wie ein Hohn klingt, wenn wir die Auswirkungen dessen sehen, was THC (Tetrahydrocannabinol) der Rauschstoff der Cannabispflanze, vor allem bei Jugendlichen, anrichtet. Aber wie soll damit umgegangen werden? Strengere Gesetze, härtere Strafen? Justiz und Polizei sind Vorwürfen ausgesetzt, dass sie, auch hier wieder eher im Jugendbereich, stigmatisieren und kriminalisieren. Auf der anderen Seite werden doch durchgreifende Maßnahmen gefordert, wenn Auswirkungen des Konsums zu schlimmen Folgen und Beeinträchtigungen führen. Ein wahres Dilemma! Schauen wir rüber zu unseren deutschen Nachbaren, wo eben eine Teillegalisierung parlamentarisch diskutiert wird. Bei näherer Betrachtung stellt sich die Frage, ob das wirklich Sinn macht. Der Konsum wird für Jugendliche weiter untersagt bleiben. Sicher ergibt sich dann eine Erleichterung für die erwachsene Altersgruppe, die den Cannabiskonsum für sich wollen. Die Hoffnung dem illegalen Drogenmarkt die Grundlage zu entziehen, bleibt dahingestellt. Jugendliche werden aller Wahrscheinlichkeit nach weiterhin im Fokus von kriminellen Anbietern bleiben, vermutlich sogar mit verstärkter Tendenz. Ein Lösungsansatz ist die Prävention. Zugegeben auch das ist nicht das Allerheilmittel. Trotzdem ist Aufklärung und Vorbeugung immer auch ein Appell an die Eigenverantwortung, die der jüngeren Generation in Vorbildfunktion vermittelt werden soll.
Deshalb organisiert die ASL mit den Gemeinden Kelmis, Lontzen und Raeren einen Informationsabend eben zu diesem brisanten Thema. Als Partner steht uns die Polizeizone Weser-Göhl und die Staatsanwaltschaft Eupen zur Seite. Unterstützt werden wir vom Rotary Club Ostbelgien, der seit einigen Jahren immer wieder auffordert bei Drogenkonsum nicht wegzusehen. Die Veranstaltung klärt ansatzweise über die Pflanze auf und beschäftigt sich mit den Themen THC und CBD und den Auswirkungen. Die Polizei wird im Anschluss verschiedene Drogenformen des Cannabis zeigen und Drogenzubehör, das in Verbindung mit dem Konsum häufig genutzt wird.
Der Informationsabend findet am Donnerstag, den 25.05.2023, in der Patronage Kelmis, Patronagenstraße 29, 4720 Kelmis statt.
Der Eintritt ist frei, keine Anmeldung erforderlich.